Das neue „Normal“, von dem heute viele sprechen gibt es nicht. Natürlich gibt es (heute) Anpassungen. Wenn z.B. neue Abstandsregeln erlassen werden oder wenn Menschen von sich aus ein anderes Verhalten an den Tag legen, weil sie ggf. Angst um ihre Gesundheit haben. Aber Anpassungen gab es immer und wird es immer geben. Wir Menschen sind Meister im Anpassen. Ansonsten hätten wir als Species Homo Sapiens nicht überlebt.
Es gibt auch kein altes Normal.
Wir versuchen nur, die Dinge in Schubladen zu stecken, damit wir besser damit umgehen können, vergleichbar zu machen. Wir klassifizieren Dinge, Tiere und Personen, um dann auf Basis dieser Klassifikationen für die jeweiligen Gruppen Regeln, Voraussagen, und Muster zu definieren.
Die Variation ist das Normale. Und zwar schon immer. Das basiert auf den unendlich vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die jeder von uns im Laufe seines Lebens gemacht hat.
„Das neue Normal“ soll auch suggerieren, daß wir alles im Griff haben. Wir haben Anpassungen vorgenommen, und können nun mit den veränderten Lebensumständen umgehen. Wir beherrschen die neue Welt (wieder). Aber auch das ist eine Illusion. Wir kontrollieren unsere Umgebung nur in einem bestimmten Rahmen. Viele Dinge kommen „von aussen“, und wir können nur darauf reagieren.