Wir hatten einen Early bird flight, deswegen haben wir am Tag vorher das Gepäck abgegeben und sind ganz früh am Morgen mit dem Taxi zum Flughafen gefahren und haben uns dann auf den Weg/Flug gemacht, Sardiniens Süden zu bereisen.
Sardinien ist eine der am wenigsten dicht besiedelten Gebiete Europas. Das merkt man auch stark, wenn man unterwegs ist.
Das Sardische Brot ist wesentlich besser als das normale italienische, aber es gibt auch Semmeln, die uns nicht begeistert hatten.
Bei der Anreise
Auf einmal fängt es bei mir im Rucksack zum Brummen an. Es ist der Rasierer ;-).
Nach unserer frühen Ankunft haben wir noch genügend Zeit für einen ersten Stadtbummel. Wir wollen zum Hafen oder Strand, merken aber nach kurzer Zeit, dass der Strand etwas weit entfernt ist. Es geht es immer rauf und runter.
Abends essen wir das erste Mal leckere Fregola Sardi.
Poetto
Wir wollen an den Stadtstrand nach Poetto. Es ist etwas schwierig, Tickets für den Bus zu kaufen. In jedem Tabacchi sind sie ausverkauft (finito, tardi). Erst im vierten Tabacchi können wir Tickets kaufen.
Wir verbringen den ganzen Tag am Strand. Es ist das erste Mal, dass wir es so lange ausgehalten haben.
San Sperate
Wir holen das Auto am Flughafen ab. Ein Kunde meint: „Immer noch vorne sehen! Deswegen ist die Windschutzscheibe auch größer als der Rückspiegel.“ 🙂
San Sperate begeistert uns mit seinen vielen Murales und Graffiti.
Wir finden auch einen Hörgarten.
Und dann gibt es noch in der Nähe einen Kuriositätengarten.
Der über 90-jährige Künstler hat uns durch seinen Garten geführt. Die Erklärungen dafür in Italienisch haben wir nur sehr rudimentär verstanden.
Es ist Samstag. In Sardara gibt es einen Stau am Lotto/Geldautomaten/Tabacchi. Alle wollen nur minimal zu Fuß gehen und parken direkt vor dem Laden.
Über die „Parkmafia“ in Cagliari haben wir einen tollen Parkplatz direkt neben unserer Pension gefunden. Man zahlt den Dienstleistern 1-2 € und sie weisen einen ein. Ich fand das einen recht guten Service.
Wandern im Parco dei Setti Fratelli
Ganze neun Leute und ein Hund sind uns auf unserer Wanderung heute begegnet.
Wir haben Korkeichen gesehen. Es dauert ca. 9-12 Jahre, bis man das nächste Mal ernten kann.
In dem kleinen Bergdorf Burcei suchen wir uns ein Café.
„Das Lokal hat dann offen, wenn man Stimmen hört.“
Das Eis und der Cafe Freddo (es war das einzige Mal, dass wir einen bekommen haben) waren hervorragend.
In unserem Lokal am Abend sind wir ganz baff. Links von uns werden die Spaghetti geschnitten, rechts von uns mit dem Löffel gegessen. Das ist bestimmt eine Todsünde.
Auf keinem Tisch waren Salz- oder Pfefferstreuer vorhanden. Nur einmal bekommen wir Tütchen mit Salz. Mit Gewürzen gehen die Sarden sehr sparsam um, was uns etwas verwundert.
Costa Verde
Es geht an die Westküste zum Baden. Auf dem Belvedere Rundgang bei Nebida (800 m) hat man einen tollen Blick auf die Küste.
Das italienische Eis und das Sardische Brot schmecken uns exzellent.
Wir streifen durch das nette Dörfchen/ Kleinstadt Iglesias.
Es gibt keinen Cafe Fredo! Dafür sind Pizza mit Pommes und Würstel hier sehr beliebt. Urgh!
Bergstrassen und Nuraghe
Wir fahren zur Nuraghe Arubia auf ganz tollen Serpentinen.
Die Nuraghe aus dem 13. Jahrhundert vor Christus ist sehr beeindruckend.
Auf einer Super Strada erreichen wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 30 und 40 km pro Stunde.
Insgesamt fahren wir ca. 100 km richtig Serpentinen. Aus dem zweiten Gang kommen wir fast nicht heraus.
Dem italienischen Taxifahrer (mir) und seiner Beifahrerin hat es auf der sehr kurvenreichen Strecke zwischen Orroli und Lanusei sehr gut gefallen!
Es geht IMMER rauf und runter. Die Landschaft ist super beeindruckend.
Auf dieser Straße werden wir nur von Motorrädern und ein paar Porsche und Maserati überholt 😉
Costa del Sud
Wir fahren die Südküste entlang und halten bei einem schönen Strand bei Nora. Flamingos sind überall in den Lagunen von Cagliari zu sehen. Nun sind wir ultimativ in Sardiniens Süden angekommen.
Am Strand in Chia wollten sie 8 € pro Tag Parkgebühren, das ist uns zu teuer.
Pula ist sehr touristisch geprägt und sehr teuer.
In Nora gibt es auch eine riesengroße, sehr interessante Ausgrabung.
San Pietro
Es geht auf die Insel San Pietro im Westen von Sardinien.
Als wir ankommen, erfahren wir, dass die Fähre erst in zwei Stunden geht, und deswegen fahren wir wieder zurück nach Sant’Antioco und machen dort einen Stadtbummel. Anschließend fahren wir wieder nach Calasetta, kaufen unsere Tickets und machen auch dort einen kleinen Stadtrundgang. Nach 45 Minuten auf der Fähre – die super pünktlich abfährt – kommen wir in Carloforte an. Die Insel ist als Thunfischinsel bekannt und das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir bestellen ein Foccacia und ein Bruschetta mit Thunfisch.
Die Insel hat auch schöne gepflegte Häuser zu bieten.
Costa Rei
Badetag an der Costa Rei.
Wir fahren die Küstenstraße entlang, die sehr viele Kurven hat und tolle Aussichten bietet! Villasimius ist sehr teuer.
Der Strand der Costa Rei ist super schön sauber und das Wasser kristallklar. Strand-Kioski sind sehr selten, und wenn sie da sind ist keine Speise- oder Getränke-Karte angeschlagen.
Das heißt, man muss aktiv nachfragen, was es denn zu essen gibt.
Wir haben freundliche italienische Nachbarn am Strand. Sie fangen unseren weg geflogenen Sonnenschirm wieder ein und bringen ihn uns zurück, während wir schlafen.
Im Lokal „incognito“ kommen die Stammgäste Giacomo und Maria, und werden herzlichst von den Kellnern umsorgt. Sie bekommt einen extra Stuhl und Kissen.
Eine andere Gästin bekommt eine Jacke, weil es etwas frisch wird.
Wandern in Monte Arcuso
Es ist Wochenende, und wir gehen wieder wandern, weil es an den Stränden am Wochenende immer sehr übervölkert ist.
Die Anreise in den größten WWF Nationalpark von Italien gestaltet sich etwas schwierig, weil er nur sehr spärlich ausgeschildert ist.
Unterwegs begegnen uns nur eine Herde Ziegen, zwei Schlangen, keinerlei Personen und zwei Esel in einem Gehege.
Insgesamt sind wir ca. drei Stunden unterwegs und verbrauchen das meiste Wasser in unserem Urlaub. Es ist heiß!
Für 2,50 € können wir bis Montagnachmittag parken.
Abends gehen wir rustikal und gut essen. Der Kellner fragt, ob wir Aqua Frizzante oder Aqua Senza Gas haben wollen. Er fragt aber nicht, ob wir überhaupt Wasser haben wollen. Wasser muss sein!
Tropfsteinhöhle, Carbonia
Wir fahren in die Tropfsteinhöhle Grotte Is Zuddas. Sie ist super schön und sehr zu empfehlen. Besonders das Engelshaar hat es uns angetan. Wir erhalten eine Privat-Führung (4 Personen) auf Englisch, nachdem wir danach gefragt haben.
Dann geht es zu Höhlen Gräbern in einer Nekropole. Das war nicht ganz so interessant.
Zuletzt machen wir eine Bergwerksführung in Carbonia, einer nazistisch entstandenen Stadt.
Nachdem es keine Englische oder Deutsche Führung an dem Tag mehr gibt, entscheiden wir uns dafür, eine Führung auf Italienisch zu machen, und die zweite auf Französisch. Wir haben nicht ganz so viel verstanden. Es war aber trotzdem interessant.
Mit italienischer Unterstützung bekommen wir einen Platz im Restaurant.
Wir essen wirklich hervorragend, mit einem Thunfisch Risotto und mit einem Thunfischfilet und einem leckeren Wein dazu. Der Kellner bringt vier Flaschen Wein zur Auswahl. Keine Frage, ob wir ein Glas trinken wollen oder eine Flasche.
Baden in Pula
Wir baden in der Nähe von Nora/Pula.
In dem Strand-Restaurant ist es super teuer. Vorspeisen gibt es erst ab 20 € Minimum. Wir verzichten.
Und gehen zu einem Foodtruck. Der war zwar auch nicht viel besser, aber etwas günstiger.
Torre Salinas
Nachdem es uns an der Costa Rei so gut gefallen hat, machen wir noch mal eine Ausfahrt dorthin. Wir gehen auf den Torre Salinas und besichtigen die Salz-Seen. Danach geht es zum Baden. Es gibt sogar eine nette Strandbar dort.
Grundsätzlich sind Strandbars auf Sardinien sehr selten und wenn welche existieren, dann wird keine Karte ausgehängt, weder für das Essen noch für das Trinken.
Shopping
Wir geben das Auto – einen Ford Puma – am Flughafen zurück und fahren mit dem Zug zurück nach Cagliari.
Das Ticket zu stempeln, sollte man nicht vergessen, denken wir.
Dann geht’s zum Shoppen!
Wir nehmen die Linie 7 und machen eine Stadt Rundfahrt damit. Damit der Bus hält, sollte man winken. Ansonsten fährt der einfach durch.
In manchen Straßen darf das Fahrzeug maximal 2,30 m breit sein. Es wird wirklich eng! Und man sollte keine Probleme mit der Bandscheibe haben.
Zusammenfassung
Wir fanden es sehr schön, im doch recht leeren Süden von Sardinien. Überall waren die Leute freundlich, nur in Pula haben sie es mit den Preisen etwas übertrieben. Als Strand hat uns die Costa Rei total begeistert!
Cagliari ist ein guter Ausgangspunkt, um den Süden Sardiniens zu erkunden.
Und es hat definitiv schönere Strände als z.B. Bari in Apulien.
Hier findet ihr auch eine Google Maps Liste von interessanten Orten.
Das komplette Google Foto Album mit einigen Bildern findet ihr hier.