Offensichtlich kann man in Deutschland oder Bayern die Scheidung so lange hinaus zögern wie man will. Die Richter haben nicht das geringste Interesse daran, den Prozess schnell hinter sich zu bringen. Warum das so ist, ist mir nicht klar. Ob dort ein Zusammenspiel zwischen Anwälten und Richtern erfolgt, oder ob es ihnen einfach egal ist, ist mir nicht erklärlich.
Jedenfalls dauerte unsere – eigentlich sehr einfache Scheidung – 5 Jahre. Und ich bin mir sicher, dass es von der anderen Seite aus möglich gewesen wäre, sie noch weiter hinauszuzögern.
Der Prozess erfolgte übrigens am Amtsgericht Ebersberg unter Leitung der Richterin Räder-Roitzsch (in dem Artikel in der Abendzeitung wird sie als Jugendrichterin (??) bezeichnet).
Warum findet man eigentlich nicht öffentlich Informationen über Richter und ihre Befähigungen?
Über die einzelnen Fehlleistungen des Amtsgerichtes könnte ich einiges schreiben:
- Briefe dauern 1-2 Monate, bis sie weitergeleitet werden
- Briefe gehen an eine alte Adresse
- Es werden Falschaussagen zum Unterhalt getroffen, nur weil man zu faul ist, die Akten zu studieren
- Gesetzte Fristen werden immer wieder mit teils fadenscheinigen Argumenten hinausgezögert („Ich muss meine Kinder abholen“)
Ein bekannter Witz geht so:
„Zwei Anwälte sitzen an einem Tisch, eine Frau kommt dazu und beschuldigt den einen Anwalt, dass sein Hund ihre Hose zerfetzt hätte. Der Anwalt erklärt sich bereit, der Dame dafür 100€ zu erstatten. Darauf sagt sein Kollege ‚Aber Du hast doch gar keinen Hund‘, und der andere antwortet, ‚Das macht doch nichts, Du weisst doch nie, wie der Richter entscheidet'“
Wenn man so etwas erlebt, verliert man den Glauben an unsere Justiz. Diese schert sich einen Dreck um die jeweiligen Personen. Wenn – in meinem Fall der Mann – genug bezahlen kann, dann soll er das halt tun, egal wie lange das dauert.
Alternative Lösungsmöglichskeiten wären nur gewesen:
- Den Job aufzugeben und (fast) nichts mehr zu verdienen
- Ins aussereuropäische Ausland zu gehen und dann für die Justiz nicht mehr greifbar zu sein
Aber das können und wollen nur die wenigsten. Und auch ich nicht.