Wir sind am Dienstag angereist, über den herrlichen San Bernardino Pass. Der Pass ist in der Schweizer Vignette enthalten! Die Berge aussen herum am Pass waren schneebedeckt.
An den Grenzen hatten wir überhaupt kein Problem, wir sind keine einziges Mal an den Ländern Österreich/Schweiz/Italien/Deutschland kontrolliert worden. Bei Österreich und der Schweiz waren wir ja nur auf der Durchreise, da brauchten wir keine Dokumente. Für Italien mussten wir uns elektronisch unter EU dPLF registrieren.
Unser Hotel war gut, am spannendsten war die Einfahrt in die doch recht enge Garage.
Für die ATP Finals hatte ich Tickets für 4 Sessions gebucht, 2 mal nachmittags mit jeweils einem Doppel und einem Einzel, und für 2 Abend Sessions mit jeweils einem Doppel und einem Einzel. Wir wollten nämlich unbedingt Stefanos Tsitsipas sehen. Doch ein paar Tage vor der Anreise bekam ich die Nachricht, dass auf Basis der aktuellen Corona Regeln nur 60% der Halle belegt werden durften. Und wir bekamen die Nachricht, dass nur die Tickets für die beiden Nachmittags-Sessions gültig sind. Schade! Vor Ort haben wir dann einerseits erfahren, daß Tsitsipas verletzungsbedingt sein Spiel absagen musste und andererseits wären 4 Sessions ganz schön viel Tennis gewesen. Also alles gut 🙂
Verglichen mit den ATP finals in London war die Organisation in der Pala Alpitour Halle eine herbe Enttäuschung. Es gab viel zu wenige Toiletten, viel zu wenige Möglichkeiten Trinken und Essen zu kaufen. Viel Raum wurde den VIPs zur Verfügung gestellt, für die „normalen“ Leute war dort kein Zugang 🙁
Nach den Tennis Sessions sind wir dann immer in die Innenstadt reingefahren und haben die wunderschöne alte italienische Stadt genossen.
Typisch italienisch sind die Strassenbahnen bzw. die Ausschilderungen. In der Bahn gibt keinen Haltestellenplan und die Namen an den Haltestellen sind nur sehr schwer erkennbar, besonders in der Nacht. Aber mit Google maps hat es gut funktioniert.
Auffällig war, daß die meisten Italiener kein Englisch sprachen. Mir kam so vor, daß Turin keine Touristen Stadt ist. Auch auf dem Tennis Event waren wir gefühlt die einzigen Ausländer.
Viele Gebäude im Zentrum sind richtig alt und sehr schön erhalten. Besonders beeindruckend waren die Arkaden entlang der Via Po, von der Piazza Castello über den Piazza Vittorio Veneto bis zum Po.
Einmal gingen wir über einen wunderschönen Markt, mit frischen Gemüse (herrlichen Artischocken), frischem Fisch, duftenden Gewürzen. Da haben wir verstanden, warum das italienische Essen so lecker schmeckt!
Ja, es geht wieder los, die Reise Zeiten werden wieder mehr. Zuletzt hatte ich ein kleines Problem mit der Anreise zum Flughafen München.
Meine Mutter ist eine Verfechterin der Bahn, also fuhr ich mit der S-Bahn zum Flughafen München. Oder besser, ich versuchte es.
Alles ging gut in München bis zum Besucher Park. Doch dort blieb die S-Bahn ein paar Minuten stehen.
Nach ein paar Minuten kam die erste Durchsage. „Es gibt einen Polizei Einsatz im Flughafen Bahnhof. In ein paar Minuten geht es weiter“. Schön.
Nach ein paar weiteren Minuten, die nächste Durchsage: „Der Zug endet ausnahmsweise heute hier. Benutzen Sie bitte den Bus zum Flughafen.“
Natürlich rennt die gesamte S-Bahn zum Bus. Der fährt gerade davon und fährt alle 20 Minuten. Super. Ich schätze, dass mindestens ca. 3 Busse benötigt werden, um alle Personen abzutransportieren. Also 1:20h. Das könnte dann etwas eng werden für den Flug nach Dubai.
So viele Taxis fahren hier auch nicht vorbei. Der MVV kümmert sich natürlich überhaupt nicht darum. Und der Flughafen auch nicht.
Also machen sich ein paar Leute auf den Weg, um zu Fuß zum Flughafen zu gelangen. Es sind ca. 2-3km, sollte also nicht so lange dauern. Wir fragen eine Person, ob wir auf einem Weg zu Fuß zum Flughafen kommen : „Da kommen sie nicht durch, da geht es über das Vorfeld“. Schitt, wieder zurück. Ok, probieren wir es auf der anderen Seite. Zuerst sieht es gut aus. Doch am Ende gibt es einen Stacheldraht, Sperrgebiet. Manche Leute gehen weiter den Stacheldraht entlang. Ich entschließe mich, einen kleinen Hügel zu einer Straße hinauf zu gehen. Mit dem schweren Koffer!
Ok, das ist die Straße, die zu den Terminals geht. Wird halt etwas dauern, denke ich mir.
Nach ca. 100m hält ein Auto an, ein schwarzer Mercedes. Der Fahrer hat mitbekommen, daß die S-Bahn ein Problem hat, und bietet mir an, mich zum Flughafen zu fahren. Sehr cool!
Und er fährt mich sogar direkt vor das richtige Terminal. Wow, daß es sowas gibt!
Ein sehr herzliches Dankeschön an den unbekannten Fahrer!