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Evolution der künstlichen Intelligenz

Die heutige Diskussion über die Gefährlichkeit der künstlichen Intelligenz vernachlässigt meiner Ansicht die Tatsache, wie wir Menschen und wie unsere Intelligenz entstanden sind. Und wie eine Evolution der künstlichen Intelligenz stattfinden kann.

Hier ein paar Gedanken dazu, basierend auf dem Buch Was sollen wir von Künstlicher Intelligenz halten?“ von John Brockman.

Evolution der künstlichen Intelligenz

Gehirn und Denken

Unser Gehirn und unsere daraus resultierende Intelligenz sind das Ergebnis der Evolution.
Durch unsere Intelligenz hatten wir bessere Chancen beim Überleben unserer Art. Wir sind nicht die schnellsten, und nicht die stärksten, aber durch unsere Intelligenz konnten wir uns im Laufe der Evolution gegenüber den anderen Arten besser durchsetzen.

Was ist eigentlich die Definition von „Denken“? Jeder definiert das anders!
Und wenn wir vom künstlichen Denken reden, verschieben wir immer wieder das Ziel (Moving target). Vor 100 Jahren ist ein Schach Computer als nicht erreichbar angesehen, heute schlägt er die Grossmeister. Vor 30 Jahren ist ein Sprach Computer als sehr herausfordernd angesehen worden, heute begrüßen uns Siri, Cortana und Alexa am Morgen.

Wir haben überhaupt keinen Grund einen ähnlichen Überlebens Mechanismus bei den Maschinen einzubauen. Deswegen brauchen wir uns auch nicht vor der künstlichen Intelligenz fürchten. Wir werden die Automaten nur auf eine Art und Weise entwickeln, damit sie uns helfen. Maschinen müssen nicht ums Überleben kämpfen, da dies nicht ihr Ziel ist.

Schon heute haben wir eine künstliche Intelligenz (KI), diese nennt sich Internet. Der größte Entwicklungssprung geschah nach dem gleichen Muster, wie sich auch unsere menschliche Intelligenz entwickelt hat. Erst als wir es geschafft haben, mit anderen Menschen in einer Gruppe eine Schwarmintelligenz zu schaffen, haben wir uns von den anderen Tieren abgesetzt.
Heute kann keiner von uns ein einzelnes, einigermassen schwieriges Produkt alleine herstellen. Er benötigt dazu immer Zulieferer und Spezialisten. Wir Menschen haben uns auf einzelne Schritte spezialisiert, und sind deswegen in der Lage, als Gruppe gigantische Erfolge zu erzielen.

Wenn wir das verstanden haben, kann es sein, dass wir auch verstehen, wie eine Evolution der künstlichen Intelligenz stattfinden kann.

Tierische Intelligenz im Vergleich zur künstlichen Intelligenz

Das gleiche Konzept funktioniert auch mit Computern. Erst als wir sie miteinander im Internet vernetzt haben, gab es den grossen Schub nach vorne.

Die Gesellschaft der Menschen gemeinsam mit den verbindenden Neuronen, auch Internet genannt, ist heute schon die super Intelligenz. Das hat schon Douglas Adams mit seinem tollen Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ gewusst, als die Erde als super computer das Ergebnis „42“ produzierte.

Meistens ist es so, dass wir die Auswirkungen – oder besser Nebenwirkungen – von technischen Entwicklungen überhaupt nicht abschätzen können. Beispiele dazu gibt es zu hauf in der Landwirtschaft, bei der industriellen Revolution und bei der Einführung der  Atomkraft.

Immer mehr Entscheidungen mit immer grösseren Auswirkungen übergeben wir an Maschinen. Heute werden Börsengeschäfte mit Computern in MIllisekunden erledigt, und die Auswirkungen können immens sein.
Die Einführung von selbst fahrenden Autos werden riesige Auswirkungen nicht nur auf die Fahrzeug Industrie haben, sondern auch auf die Gesellschaft. Aber wir haben aktuell keine Ahnung über die weiteren Auswirkungen.

Ich bin gespannt, wie eine Evolution der künstlichen Intelligenz stattfinden wird.

Mit E. E. Cummings will ich abschließen : „Hör mal: Nebenan gibt es ein absolut tolles Universum; gehen wir.“