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Virus im Kopf

Man kann sich die Frage stellen, welcher Virus gefährlicher ist, ein physikalischer Virus, oder ein Virus im Kopf.

Hier ein Artikel auf Telepolis aus dem Jahre 1996. Er ist immer noch aktuell.

Ein Mem verhält sich zu einem Gen wie Software zu Hardware. Der Körper/Gen muss zur Verfügung stehen, um die Software/Mem darauf laufen zu lassen.

Es geht immer noch, egal ob mit Genen oder mit Memen, um die Themen „Gefahr“, „Essen“ und „Sex“.

„Gefahr/ kein Essen/kein Sex“ bedeutet, ich (mein Gen/Mem) kann sich nicht weiter vervielfältigen, überlebt nicht als Gen/Mem.

Und natürlich mit vielen Referenzen zu einem meiner Lieblingsauthoren Richard Dawkins, dem Author des Buches „Das egoistische Gen„.

Virus im Kopf
DNA

https://www.heise.de/tp/features/Die-Evolution-der-Meme-3458525.html

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Das egoistische Gen

Das schon recht alte Buch von Richard DawkinsDas egoistische Gen“ ist ein phantastisches Werk. Es zeigt klar auf, wie wir Tiere und Pfanzen funktionieren bzw. warum wir überhaupt existieren.
Zusammen mit Yuval Harari ist Dawkins aus meiner Sicht der Schriftsteller, der am anschaulichsten wissenschaftliche Zusammenhänge für den Normalbürger verständlich darstellen kann.

Überlebensmaschinen

Alles belebte, Pflanzen und Tiere, sind dieser Theorie nach Überlebensmaschinen. Der einzige Sinn unserer Existenz ist, dass wir die Gene, sogenannte Replikatoren, weitergeben. Und das zu akzeptieren ist nicht so leicht!

Andere Arten, den Sinn des Lebens darzustellen, sind damit nicht korrekt.

Auf sehr anschauliche Art beschreibt Dawkins, warum wir uns in entsprechenden Situationen wie verhalten. Wir sind von den Genen gesteuert, und dementsprechend verhalten wir uns so, damit unsere Gene überleben.

Replikatoren

Die Gene sind Replikatoren, denn sie reisen durch die Zeit indem sie immer wieder repliziert werden.

das egoistische Gen

Nun sind die Menschen, nach unserem heutigen Wissensstand, die einzigen Lebewesen, die die Replikatoren bewusst beeinflussen und verändern können.

Die Replikatoren enthalten unseren Algorithmus, und geben uns in großem Rahmen vor, wie wir funktionieren. Die Eigenschaften von ihnen sind Langlebigkeit, Fruchtbarkeit und Wiedergabetreue.

Faszinierend an dem Algorithmus ist auch, dass genau beschrieben ist, wann was getan werden muss. Besonders deutlich wird das in der Embryonal Entwicklung. Es ist genau hinterlegt, wann welche Zellen sich teilen, und damit wann welche Enzyme ausgeschüttet werden, usw.

Gefangenendilemma

Wenn man eine Zweierbeziehung zwischen Tieren und Pflanzen betrachtet, kann man viele Verhaltensweisen mit dem Gefangenendilemma aus der Spieltheorie erklären. Dabei würde sich eine Zusammenarbeit der beiden Beteiligten immer als lohnend für beide Parteien erweisen. Doch nicht immer handeln die Parteien entsprechend.

Es wird sich nach einiger Zeit immer ein sogenanntes Evolutionär Stabiles System (ESS) einstellen, in dem die relative Anzahl der einzelnen Objekte stabil ist.

Warum existieren Organismen?

Viele Biologen diskutieren, warum Organismen welche Verhalten durchführen. Eine noch interessantere Frage ist, warum so wahnsinnig komplizierte Organismen wie Pflanzen und Tiere überhaupt existieren. Warum blieb die Evolution nicht einfach bei der Ursuppe, bestehend aus vielen Replikatoren, stehen. Können wir Roboter (Überlebensmaschinen, Menschen, Tiere, Pflanzen), bestehend aus einer riesigen Anzahl an Genen, diese Gene besser transportieren?

Der Weg in die Zukunft

Für das egoistische Gen gibt es verschiedene Wege, in die Zukunft zu gelangen. Der uns am meisten bekannte Weg ist der der Fortpflanzung. Geschlechtlich oder ungeschlechtlich sind Unterarten davon.

Einen anderen Weg zeigen uns z.B. Grippeviren, indem sie uns dazu bringen, zu husten und zu niessen, und sich über diesen Weg einen neuen Wirt zu suchen. Das Tollwutwirus generiert eine ähnliche Aktion beim Wirt. Und wenn das geschehen ist, ist es ihnen egal, was mit dem alten Wirt passiert.

Ein weiterer Weg ist, mit der Eizelle des Wirtes transportiert zu werden. In diesem Fall ist der Replikator des „Gastes“ auch an der Replikation des Wirtes interessiert.

Erweiterte phänotypische Effekte

Die Theorie des egoistischen Gens kann man noch etwas weiter spannen, indem wir auch weitere Effekte betrachten, die nicht nur den eigenen Körper betreffen, in dem ein Gen sich befindet, sondern auch ausserhalb.

Einerseits generieren Gene Effekte auch in den Körpern der anderen Tiere und Pflanzen, die sich in dem gleichen Ökosystem befinden. Beute und Jäger stellen eine solche Kombination dar.

Andererseits können die Effekte auch noch größere Dimensionen annehmen, wenn wir z.B. den Dammbau eines Bibers betrachten. Dieser verändert ganze Ökosysteme und hat damit einen grossen Einfluss auf die Pflanzen und Tierwelt der Umgebung.