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Weniger ist mehr, aus Risiken werden Chancen

Im Laufe eines Lebens können viele Dinge passieren, und manchmal passiert es auch, daß weniger mehr ist.

Mir sind bis jetzt zwei Dinge in meinem Leben passiert, die sehr einschneidend waren. Einmal die Trennung von meiner Frau und zum Zweiten der Verlust meines Jobs. Beide Ereignisse waren auf den ersten Blick und zum damaligen Zeitpunkt grosse negative Ereignisse.

Jetzt, im Nachhinein, viele Jahre später, haben sich beide Ereignisse als sehr positiv herausgestellt. Sie haben mich dazu gezwungen, mich zu bewegen, etwas neues anzufangen.

Ich habe viele neue, richtig gute Freunde gefunden, die ich sonst nie getroffen hätte. Wenn ich in meiner Partnerschaft geblieben wäre, hätte ich viel mehr Kompromisse eingehen müssen.

Weniger ist mehr

Mein Freund sagt immer „Du bist mit zwei Koffern und einer Couch ausgezogen!“. Ich habe mich auf das Notwendigste beschränkt. „Focussiert“ sagt man heute dazu.

Das gilt sowohl für den privaten Bereich als auch für den beruflichen Bereich.

Im Job habe ich eine grosse Änderung gemacht, habe komplett die Branche gewechselt und ging von einem grossen Unternehmen zu einem (damals noch) etwas grösserem „Startup“. Und auch dies war ein Glücksgriff.

Für mich ist es wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann man loslassen muss. Das gilt sowohl für Personen als auch für Besitz. Und weniger Besitz bedeutet faktisch, daß man sich um weniger Dinge kümmern muss. Weil natürlich immer etwas kaputt geht.

Das bedeutet aber keineswegs, daß man sich nicht weiter entwickelt. Es ist sogar notwendig, sich von Dingen und Personen zu trennen, um offen für neue Gegenstände und Menschen zu sein. Facebook ist dafür ja das klassiche Beispiel. Man kann nicht 400 und mehr Freunde haben.

Ich überlege auch manchmal, ob mir jemand oder etwas gut tut. Und wenn das nicht der Fall ist, kann ich die Entscheidung treffen, mich davon zu trennen.

Lebenslanges Lernen

Viele Dinge müssen sich in unserer Kultur rentieren. Der Spruch „Eine gute Partie“ verbindet eine Partnerschaft mit finanziellem Erfolg. Es wird Sex mit ökonomischem Erfolg verknüpft.

Wir haben den Anspruch, uns immer weiter zu optimieren. Wir fordern von uns „Lebenslanges Lernen“ ein. Ganz im Gegensatz zu früher als man einen Beruf erlernte und den dann lebenslang ausübte.

Bekannte Marketing Sprüche wie „Geiz ist geil!“ oder „Mein Haus, mein Auto, meine Frau.“ machen den Anspruch deutlich. Im Digitalen brauchen wir „Likes“ und „Follower“. Früher waren das physikalische Statussymbole, heute sind es mehr digitale (Geld ist inzwischen auch sehr digital ;-)).

Uns wird suggeriert, daß wir immer mehr brauchen. Dieses Vorgehen ist unabdingbar in unserem kapitalistischen System.

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Corona Warn App zeigt rot

Vor einiger Zeit hat meine Corona Warn App rot gezeigt. Dann hat bei mir natürlich das Gehirn angefangen zu denken. Die App zeigt an, „Zuletzt hatten sie eine Risikobegegnung an Tag xxx“. Sie zeigt aber nicht an, zu welcher Uhrzeit die Begegnung stattgefunden hat. Vermutlich hat das mit Datenschutz zu tun, da man ansonsten herausfinden könnte, wer einen ggf. angesteckt hat. Und dann wiederum könnte man gegen die Person möglicherweise vorgehen. Verstehe ich einerseits, andererseits kann ich dann nur sehr schwer prüfen, ob es denn wirklich zu einer Risikobegegnung kommen hat können.

Corona Warn App zeigt rot
DNA

An dem genannten Tag war ich ausnahmsweise in der Arbeit (per Auto), und in meiner dunklen Erinnerung habe ich mit zwei Kollegen gesprochen (natürlich mit Abstand und Maske). Nach Rücksprache mit beiden stellte sich heraus, daß beide nicht Corona positiv waren. Hmm, komisch, vielleicht trügt mich ja mein Gedächtnis und ich konnte mich nicht mehr an andere Begegnungen erinnern.

Dann habe ich nach zwei Tagen in der App gefunden, recht versteckt, daß ich an zwei Tagen zuvor auch schon Risiko-Begegnungen hatte. Ok, interessant. Ich denke, bei der Corona Warn App kann man nicht von Benutzerführung sprechen. Aber das war ja bei SAP und T-Mobile als App-Entwickler auch nicht zu erwarten. Diese beiden Firmen sind nicht gerade für tolle Apps bekannt.

Nun habe ich bei Google Maps immer das Location tracking eingeschaltet. Nun habe ich an den drei genannten Tagen nachgesehen, wo ich nach Google Maps überall war. Ich kann mich nämlich nach einer Woche nicht mehr daran erinnern. So lange hat es nämlich gedauert, bis ich die Warnmeldung auf dem Bildschirm hatte. Ob der lange Zeitraum nun daran lag, daß die Corona Positiv Meldung erst so spät eingetragen wurde oder ob die App einfach keine Push Meldung auf’s Handy geschickt hat, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls kann ich mich an keine Push Benachrichtigung erinnern.

Ok. Am Tag x war ich, wie geschrieben, in der Arbeit. Am dem Tag x-1 war ich tagsüber im Home Office und am Abend beim Einkaufen im Supermarkt. Das wäre also eine Möglichkeit.

An dem Tag x-2 war in den ganzen Tag über im Home Office und nach Google Maps keinen Schritt vor der Tür. Und das Handy habe ich eigentlich immer dabei, wenn ich aus dem Haus gehe.

Was sagt uns das nun? Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Erklärungsmöglichkeiten. Entweder die App funktioniert nicht richtig (woran auch immer das liegt), oder mein Nachbar hatte Corona zu dem Zeitpunkt (ich hab ihn noch nicht gefragt). Dann müsste das Bluetooth aber ganz schön empfindlich sein, denn ich bin alleine auf einer Etage. Das heisst, das Signal muss durch seine Zimmerdecke und mein Handy lag immer auf dem Schreibtisch. Das sollten bei einer normalen Zimmerhöhe ein Abstand von 2,48m sein.

Übrigens hatte ich keinerlei Syptome. Ich habe mir dann Selbsttests bestellt. Nachdem die Lieferzeit dafür etwas länger war, habe ich einen Schnelltest in einem Testzentrum machen lassen. Die Reservierung beim Testzentrum ging digital problemlos (sic!) und schon am nächsten Tag hatte ich einen Termin. Beim Testen sagte der Kollege dann, der Server sei gerade „down“ und ich solle in ca. 15min wieder kommen, dann kann ich mein Ergebnis abholen. Das Ergebnis war negativ. Und das Testergebnis ist bis heute (nach ca. 2 Wochen) nicht elektronisch verfügbar. Ob das nun als „negativ“ in die Statistik einging oder nicht, kann ich nicht sagen.

Willkommen in unserer digitalen Wüste.

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Electronic passports in preparation

I guess electronic passports, also called ePassports, are coming soon to us. Not far away in the future you cannot leave your house without having a gadget. Some people would also call it an electronic tagging device or an electronic handcuff.

Electronic passports in preparation
Legacy passport

Another use case is, of course, a digital vaccine passport.

https://www.engadget.com/google-android-ready-se-alliance-204241463.html

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Das neue Normal, eine Illusion

Das neue „Normal“, von dem heute viele sprechen gibt es nicht. Natürlich gibt es (heute) Anpassungen. Wenn z.B. neue Abstandsregeln erlassen werden oder wenn Menschen von sich aus ein anderes Verhalten an den Tag legen, weil sie ggf. Angst um ihre Gesundheit haben. Aber Anpassungen gab es immer und wird es immer geben. Wir Menschen sind Meister im Anpassen. Ansonsten hätten wir als Species Homo Sapiens nicht überlebt.

Es gibt auch kein altes Normal.

Das neue Normal
Normal?

Wir versuchen nur, die Dinge in Schubladen zu stecken, damit wir besser damit umgehen können, vergleichbar zu machen. Wir klassifizieren Dinge, Tiere und Personen, um dann auf Basis dieser Klassifikationen für die jeweiligen Gruppen Regeln, Voraussagen, und Muster zu definieren.

Die Variation ist das Normale. Und zwar schon immer. Das basiert auf den unendlich vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die jeder von uns im Laufe seines Lebens gemacht hat.

„Das neue Normal“ soll auch suggerieren, daß wir alles im Griff haben. Wir haben Anpassungen vorgenommen, und können nun mit den veränderten Lebensumständen umgehen. Wir beherrschen die neue Welt (wieder). Aber auch das ist eine Illusion. Wir kontrollieren unsere Umgebung nur in einem bestimmten Rahmen. Viele Dinge kommen „von aussen“, und wir können nur darauf reagieren.

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How the brain works, and emotions

Some time ago I was listening to this lovely podcast „How the brain works“, hosted by Lex Friedman.

https://pca.st/episode/84833533-f911-44cf-952a-b2c8946fcde5

And this triggered me to buy the book from Lisa Feldman BarettHow emotions are made„.

Here are a few summary statements which I took as take aways.

Prediction machine

The brain is a huge prediction machine.

Just after birth (or even earlier) you start with storing your experiences. Experiences are based on the one hand on the sensual input you are getting from the outside world. On the other hand there are also plenty of inputs from your inner body like stomach, heart etc. And you perform some action. The environment around you also performs some action. Now these experiences from the different sources are stored in your memory/brain.

Live goes on, and the next time you are in a quite similar situation. Now the brain says, „Ok, cool, last time I acted like that, and the result was like this“. So it’s predicting what will happen based on the experiences stored in the brain. In that actual situaltion you are performing in a specific way, and you compare your prediction with that what is really happening. Based on that you (hopefully) correct and enhance your experiences.

Humans specifically are having the quite enhanced possibilty (compared to other creatures, as far as we know) to inform the outer world about the inner state of their mind and also about their experiences. So they can tell other people about their former experiences and also what they think and feel. In that way we are all influencing the world around us and the people we communicate to. That is also very nicely described in the book „Virus of the mind„.

Creating emotions

Now coming to the emotions. The legacy view is that there are preprints for every emotion world wide and the signs of emotions are visible and detectable like finger prints. Lisa shows convincingly that this is not true. Emotions are concepts, that differ heavily between cultures. And there are also no norms, but variation is the norm. We ourselves are creating these concepts, based on our predictions. To be able to communicate with other people about e.g. emotions you must have the same concept in mind, e.g. when you should be angry. Emotions are your constructions of the world and you can control and construct emotions as you can control your thoughts or perceptions or beliefs or memories. This is how the brain works. It constructs concepts all the time.

How the brain works
Brain

Construction of memories

That leads to the next aspect. You construct your memories. It’s not like something has happend, you store it in the brain, you recall it later and it’s exactly as it happend. You are making a story out of it that makes sense to you. And you cannot only loose memory over time, but you are also modifying the constructed memory you have over time.

Now think of the legal system, where witnesses are asked about a case. They can just recall what they think, has happened. They are recalling their contructed reality. And this reality can differ from the objective reality quite a lot.

I hope, I have inserted now a virus into your mind 😉